Trauerverarbeitung an Feiertagen
Die Feste feiern, wie sie fallen
Acht Monate ist es her, dass Joachim sich von seiner Frau verabschieden musste. Nach kurzem, aber schwerem, Kampf erlag Simone ihrer Krankheit. „Mit ihr verstarb auch ein Stück in mir“, bedauert er. Plötzlich stand Joachims Leben Kopf. Seine Gedanken zu sortieren und sich neue Ziele zu setzen, dauerte seine Zeit. Heute kann Joachim wieder lachen; auch in Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit Simone. „An grauen Tagen ist es schwer, die Laune zu halten“, gibt Joachim zu. „Dann besinne ich mich auf das Schöne, das mich in meinem Leben erwartet.“
Nun stehen die Feiertage bevor, was viele Erinnerungen an die knapp 30-jährige Ehe erweckt. Im Advent 2018 backte das Paar noch gemeinsam Vanillekipferl – dieses Jahr unterstützen seine Kinder Joachim bei den Weihnachtsvorbereitungen.
Die Weihnachtszeit ist Familienzeit. Erinnerungen kommen auf und wecken Gefühle bei den Angehörigen. Doch wie ist mit diesen Emotionen umzugehen? Die Experten für Trauer- und Verlustbewältigung sind sich einig: Gefühle und Trauer sollten keinesfalls verdrängt werden.
Trauer bewusst annehmen
„Die Vorweihnachtszeit haben wir immer gemeinsam genossen“, erinnert sich Joachim in Gedanken versunken. „Simone hätte sich gewünscht, dass ich auch in diesem Jahr eine harmonische Adventszeit erlebe.“ Der Witwer lässt Gefühle zu: positive wie negative. Der Tod seiner Frau hat ihm gezeigt, wie wichtig es ist, sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und kleine Freuden zu schätzen. „Durch meinen Trauerbegleiter habe ich gelernt, dass Erinnerungen etwas Gutes sind, ich aber trotzdem den Bezug zum Jetzt halten muss“.
Neue Traditionen entstehen lassen
Joachim und seine Familie haben sich für das erste Weihnachtsfest nach dem Tod der geliebten Frau und Mutter vorgenommen, neue Familien-Rituale entstehen zu lassen.
Eine Reise in die Sonne? Ein Theaterbesuch? Oder lieber ein gemütlicher Fondue-Abend? Die Festtage gemeinsam zu verbringen, ist vielen Angehörigen wichtig. In geselliger Runde erinnert man sich an gemeinsame Erlebnisse und spricht Ängste offen an. Dabei lernen wir voneinander, wie der Weg in eine glückliche Zukunft gelingt. Joachim fügt lächelnd hinzu: „Im Geiste ist Simone immer dabei – besonders an Weihnachten. Ihr Foto auf der Kommode ist daran nicht ganz unschuldig.“ Tatsächlich sollen Bilder des Verstorbenen in der gemeinsamen Wohnung den Angehörigen dabei helfen, den Verlust nachhaltig zu verarbeiten.
Jeder ist seines Glückes Schmied
Simone bleibt für ihre Familie unvergessen. Dennoch weiß die Familie heute mit der Trauer umzugehen. Letztlich muss jede Familie für sich wissen, welche Art der Trauerverarbeitung die richtige für sie ist. Professionelle Trauerbegleiter sind insbesondere für Familien mit kleinen Kindern empfehlenswert. Auch gute Bestattungsinstitute spenden Trost in schweren Stunden. Das macht Betroffenen Mut und lässt sie zuversichtlich in eine glückliche Zukunft blicken.
Das Impuls-Magazin wünscht Joachim und seiner Familie, sowie allen Menschen, die in Trauer sind, eine besinnliche Weihnachtszeit und viel Kraft für die Zukunft.