Baugrund vorher untersuchen: Hausbau mit Köpfchen
Das Baugewerbe in Deutschland boomt: 2017 wurden laut dem Statistischen Bundesamt rund 245.000 neue Wohnungen fertiggestellt – ein Wachstum von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit der Baugrund nicht unter den Füßen wegsackt, sollte man diesen vorab gründlich prüfen.
Wer schon einmal gebaut hat weiß: Dieses Vorhaben bringt eine Menge Arbeit mit sich. Von der Wahl des Wohnortes über Behördengänge für Baugenehmigungen und der Planung des Budgets bis hin zum Baustil, Nachhaltigkeit und den Himmelsrichtungen beim Bau gibt es vieles zu beachten. Bei dieser Ansammlung an Aufgaben ist der Bauherr auf Experten angewiesen, die sich auf ihren jeweiligen Gebieten auskennen. Architekten und ausführende Firmen müssen sich dabei gut koordinieren. Doch auch der Gutachter spielt beim Hausbau eine wichtige Rolle, weiß Diplom-Ingenieur Ralf Kordinand. Er rät, den Bau nicht zu überstürzen, damit das Grundstück ausgiebig geprüft werden kann.
Nicht am falschen Ende sparen
Der Diplom-Ingenieur aus Ahrensburg rät Bauherren dringend zu einem Baugrundgutachten. Nur so lassen sich spätere Folgen durch Setzungen oder Wasserschäden vermeiden. Für private Bauherren ist ein solches Gutachten oftmals günstiger als 500 Euro. Diese sind gut investiert, wenn man anschließend ausschließen kann, dass nach nur wenigen Jahren schon unschöne Risse in den Wänden auftauchen oder plötzlich mit Schimmelbefall zu rechnen ist. Auf lange Sicht kann man damit viel Geld sparen.
Zudem sollte vorab geklärt werden, ob eventuell ein Keller gebaut werden soll oder wo und ob es hinterher eine Terrasse geben soll. Diplom-Ingenieur Ralf Kordinand weiß, dass es bei solchen Feinheiten beim Bau oder im Anschluss daran zu Komplikationen kommen kann – je nachdem, wie der Boden sich zusammensetzt. Grundwasser ist beispielsweise ein Faktor, der häufig unterschätzt wird. Daher sollte man Komplikationen vorab mit einem Baugrundgutachten vorbeugen, um schon von Anfang an die richtigen Vorkehrungen zu treffen.