Volkskrankheit Parodontitis

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Die Zahlen sind alarmierend: zwölf Millionen Deutsche leiden unter einer schweren unbehandelten Parodontitis. Die Parodontitis ist eine Infektionskrankheit, die von Bakterien im Mund verursacht wird. Alles beginnt scheinbar harmlos: Bakterien siedeln sich auf dem Zahnbelag an und bilden Plaque. Die Keime scheiden Stoffwechselprodukte – Säuren und Giftstoffe – aus, die Zähne und Zahnfleisch angreifen. Entzündungen sind die Folge.

„Im Laufe der Zeit bilden sich so zwischen Zahn und Zahnfleisch Zwischenräume, sogenannte Zahnfleischtaschen. Die Zahnfleischtaschen sind eine ideale Brutstätte für Bakterien. Das Zahnbett entzündet sich, der Knochen wird angegriffen und das Zahnfleisch zieht sich zurück“, erläutert die Zahnärztin Dr. Beate Gängler. Die Zahnhälse liegen frei, die Zähne erscheinen länger und sind empfindlich gegen Kälte, Wärme und Zitrusfrüchte. Eine Parodontitis beginnt schleichend und wird vom Patienten für lange Zeit nicht wahrgenommen. Zahnfleischbluten ist ein erstes Anzeichen für eine beginnende Parodontitis. Dr. Gängler warnt: „Diese chronische Entzündung des Zahnhalteapparats ist die häufigste Ursache für Zahnverlust. Bei konsequenter Prophylaxe und professioneller Zahnreinigung ist dies in 90 Prozent der Fälle vermeidbar.“ Wenn Bakterien über das Zahnfleisch in den Körper gelangen, kann der gesamte Organismus in Mitleidenschaft gezogen werden. „Selbst bei Arteriosklerose, Herzerkrankungen oder rheumatischen Leiden sollte man eine Erkrankung des Zahnapparates als Ursache in Erwägung ziehen.“, so Dr. Gängler.

Strahlendes Lächeln durch High-Tech

Wenn die Erkrankung dann doch irreversibel ist, bietet die ästhetische Zahnmedizin Möglichkeiten den Schaden zu korrigieren. Dr. Beate Gängler ist spezialisiert auf ästhetische Zahnrekonstruktion: „Dank neuer Erkenntnisse im Hinblick auf Verträglichkeit und verbesserter Werkstoffe sind die Möglichkeiten der ästhetischen Zahnrekonstruktion heutzutage vielfältig: Facings, Veneers (keramische Verblendschalen), Kronen, Brücken und Implantate sind die gängigsten Maßnahmen, schiefe oder kaputte Zähne in ein strahlendes Lächeln zu verwandeln.“ Die Expertin dämpft in gleichem Atemzug überzogenen Glauben an die grenzenlose technische Machbarkeit: „Eine ästhetische Rekonstruktion ist nur dann möglich und erfolgsversprechend, wenn die bakteriellen Entzündungsherde im Zahnhalteapparat erfolgreich eliminiert wurden“. Im Klartext bleibt die Erkenntnis: Vorbeugen ist besser als Bohren, und nur konsequente Zahnhygiene zu Hause und in der Zahnarztpraxis verhindert Schäden und hohe Reparaturkosten.

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