Im Interview: M.Sc. Dipl.-Ing. Mladen Progli – Energieberater in Lahr

Steigende Strompreise, die nahende Energiewende und neue Strom-Erzeugungsmethoden – die Energieversorgung wird immer komplexer. In turbulenten Zeiten hilft eine professionelle Energieberatung Kosten zu sparen und das Haus zu modernisieren. Wir haben mit dem Experten für Energiesparen M.Sc. Dipl.-Ing. Mladen Progli gesprochen.

 

  1. Sie führen Ihren Gebäudeenergieberatungs-Betrieb seit 2007. Was genau sind Ihre Hauptaufgaben?

    Ich bin auf die Energieberatung für Wohn- und Nichtwohngebäude sowie kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert. Bei meiner Arbeit berate ich Kunden in allen Fragen zur Energieoptimierung und stelle Energieausweise aus. Außerdem erstelle ich Heizungskonzepte und helfe bei Schimmelproblemen. Alles in allem ist meine Arbeit sehr abwechslungsreich.

  2. Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf am meisten?

    An meinem Beruf gefällt mir besonders gut, dass ich den Leuten helfe, bares Geld zu sparen. Natürlich müssen die Kunden zuerst investieren. Langfristig profitieren sie jedoch von dem energieeffizienten Umbau des Hauses. Wir beraten, planen und kontrollieren den Sanierungsprozess. Dabei gleicht kein Auftrag dem anderen.

  3. Wie sparen Kunden mit Ihrer Beratung Kosten?

    Viele Menschen achten mittlerweile auf den persönlichen Verbrauch von Strom und Wasser. Oft lassen sie allerdings den Energieverbrauch ihrer Geräte und ihres Hauses außen vor. Ich helfe ihnen, Energiefresser zu erkennen und schlage Lösungen vor. So sparen sie bei gleicher Lebensführung Kosten ein.

  4. Was sind die größten Energiefresser im Haushalt?

    Besonders alte Elektrogeräte wie Trockner und Kühlschränke verschleudern jedes Jahr mehrere hundert Kilowattstunden Strom. Glühbirnen sind in der EU zwar mittlerweile nicht mehr erhältlich, finden aber in vielen Haushalten noch Verwendung. Im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln verbrauchen sie jedes Jahr ein Vielfaches mehr an Energie. Schlecht isolierte Fassaden, Türen und Fenster lassen die Energiekosten ebenfalls in die Höhe schnellen.

  5. Wie sparen Hausbesitzer im Alltag Energie? Haben Sie ein paar Tricks?

    Da gibt es ganz viele Möglichkeiten. Zum einen sollten sie Geräte immer vollständig ausschalten. Im Standby-Modus ziehen Fernseher und Co jede Menge Strom. Außerdem sollte jeder überprüfen, ob seine Fernseher, Lampen und Anlagen auf dem neusten Stand sind. Die Energieeffizienzklasse in der Gebrauchsanweisung gibt darüber Aufschluss. Hier noch ein kleiner Zusatz-Tipp: Leere Kühlschränke verbrauchen mehr Strom als volle. Wenn sich die Lebensmittel also dem Ende neigen, hilft es, Bücher in den Kühlschrank zu legen. So senken Sie die Energiekosten ohne eine teure Neuanschaffung.

  6. Was ist Ihrer Meinung nach die Energie der Zukunft?

    Erneuerbare Energien spielen definitiv eine große Rolle. Vor allem die Windkraft in sogenannten Off-Shore-Parks ist hierzulande eine vielversprechende Energiequelle. Das Problem der erneuerbaren Energien ist bis jetzt vor allem die Abhängigkeit von Wind und Wetter. Ich bin mir aber sicher, dass spezielle Stromspeicher in der Zukunft das Problem lösen. Auch die Kernfusion könnte eine spannende Alternative werden. Da die sauberste Energie immer die ist, die gar nicht entsteht, wird in der Zukunft das Energiesparen immer wichtiger.