Reisefieber im Buchformat
Sommerzeit ist Lesezeit: Lassen Sie Ihre Gedanken in die Ferne schweifen. Wir stellen Ihnen Bücher vor, die das Reisefieber wecken und Sie in exotische Länder entführen.
Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind
von Jonas Jonasson
Eine atheistische Pfarrerin, ein Ex-Häftling und ein Hotel-Rezeptionist gründen eine Körperverletzungsagentur. Jonas Jonassons neuer Roman bietet von der ersten Seite an unerwartete Verwicklungen. Der gerade aus der Haftanstalt entlassene Mörder Johan Andersson, genannt „Mörder-Anders“, übernimmt aus finanzieller Not heraus die Rolle des Auftragsschlägers. Jonasson erzählt mit seinem unverkennbaren, schrägen Humor von einem florierenden Geschäft, religiösen Erleuchtungen und der gnadenlosen Unterwelt Stockholms. Ein spannender Roman für laue Sommernachmittage auf der Strandliege.
Jonas Jonasson: „Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind“. Carl’s Books, 2016. 352 Seiten, gebunden.
Die Reisegesellschaft
von Elizabeth von Arnim
Im Wohnwagen mit einem preußischen Chauvinisten: Elizabeth von Arnims untersetzter Offizier Baron Otto von Ottringel erzählt auf einmalig bornierte Art von seiner feierlichen Hochzeitsreise durch Südengland. Aus Geiz beschließt er, die Reise im Pferdewagen zu unternehmen. Das hindert ihn jedoch nicht daran, sich bei jeder Gelegenheit über den mangelnden Komfort zu beschweren. Überhaupt mokiert sich der Baron gern über alles, das ihm auf seinem Weg widerfährt: ziemlich frauenfeindlich, meist nationalistisch und durchweg ungewollt komisch. Elizabet von Arnim nimmt den Chauvinismus ihrer männlichen Zeitgenossen in ihrer Erzählung gekonnt auf die Schippe.
Der Klassiker von 1909 erscheint am 13. Juni im Taschenbuchformat.
Elizabeth von Arnim: „Die Reisegesellschaft“. Insel Verlag, 2016. 371 Seiten, Taschenbuch.
Tiger fressen keine Yogis
von Helge Timmerberg
Fernab von Massentourismus kreuzte Timmerberg den Weg von wilden Tigern, erlebte eine Pestepidemie in Maharashtra und sah sich Auge in Auge mit Yakuza-Bossen in Tokio. Seine Reiseberichte lesen sich wie fantastische Märchen. Der Erfolgsjournalist versteht es, den Geist eines Landes zu erfassen und ihn seinen Lesern auf humorvolle und direkte Art zu vermitteln. Fernweh ist hier vorprogrammiert.
Helge Timmerberg: „Tiger fressen keine Yogis“. Solibro Verlag 2011. 256 Seiten, Taschenbuch.
Die Hohen Berge Portugals
von Yann Martel
Vor 100 Jahren begibt sich der junge Tomás in einem der ersten Automobile auf einen Road Trip durch die Berge Portugals. Eine Entdeckung verändert sein Leben. Und Jahre später auch das eines Pathologen, eines ehemaligen Abgeordneten und seines Schimpansen. In drei skurrilen Episoden, die sich über fast ein Jahrhundert erstrecken, erzählt Yann Martel vom Leben und vom Wesen der Menschen. Die Berge Portugals und ein Hauch von Magie verbinden die Geschichten der Protagonisten miteinander. Tiefsinn, Lebensweisheit und Martels spezieller Humor versprechen Lesevergnügen, das zum Nachdenken anregt.
Yann Martel: „Die Hohen Berge Portugals“. S. Fischer Verlag, 2016. 416 Seiten, gebunden.